Freitag, 17. Mai 2024

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Sterne zum Dessert - 2023

Der Film basiert auf der Autobiographie von Yazid Ichemrahen, der sich aus den sozialen Abgründen der fast schon banlieuähnlichen Zustanden der Pariser Peripherie erhebt und dem Traum folgt zum grössten Chocolatier und Confiseur Frankreichs zu werden. Doch das zerrüttete Verhältnis zu seiner Mutter und seine tragische Vergangenheit...

Solides Biopic das sich gerade wegen den dramaturgischen Timeline Sprüngen zwischen Kindheit und der Gegenwart seine intensiven Gefühlsmomente erarbeitet. Visuell heben die schönen Food Close Ups von Kammermann Pierre Dejon den Film in zuckersüsse Höhen. Yazid selbst wird von dem Influencer Just Riad gespielt - naja, bleibt überschaubar uns spielt das Dingen mit einem Gesichtsausdruck runter. Nichtsdestotrotz kann man sich diese filmische Leckerei zwischen Drama und Erfolgsgeschichte das dem klassischen Märchenmuster folgt, sehr gut geben. Auch wenn das nach hintenraus dann doch zu rasch und kitschig abgehackt wird. Würde den als netten Zeitvertreib weiter empfehlen.

 

Sonntag, 12. Mai 2024

Ottessa Moshfegh - Mein Jahr der Ruhe und Entspannung

New York 2001 - Eine ausgesprochene hübsche und wohlhabende Studentin, beendet ihr Studium an einer Elite Uni und arbeitet anschliessend an einer Kunstgalerie. Als kurz darauf ihr Vater und Mutter stirbt, beendet auch ihr Freund die ausschliesslich auf Sex basierende Beziehung zu der attraktiven Dame. Darauf beschliesst sie ihre Depression in einem Jahr durchgehenden Schlafes zu kurieren. Durch endlose Medikamentenorgien die lediglich von kurzen Whoopie Goldberg Movie Marathons unterbrochen wird, reinigt sie sich in einem somnabulistischen Delirium...

Der Leser folgt der wenig sympathischen und namelosen Hauptfigur, durch einen endlosen Nebel des Medikamentenmissbrauchs, sowie deren Verachtung gegenüber ihren Mitmenschen. Gefangen in melancholischen Obsession und ausufernden Schlaforgien, stösst die Autorin in ihrer radikalen aber immer literarische hochstehende Personalisierung die Figur immer tiefer in den Abgrund und erzeugt dabei einen spannenden Belletristik Beitrag. Die Geschichte ist eine kunstfertige Geleichung auf die Selbstgerechtigkeit der Dummheit der Menschen, etwas für immer zu wohlen. Eine äusserst schwere Thematik, gefangen zwischen Kunsterklärung und kompromissloser Literatur - genau wie ich es liebe.

Donnerstag, 9. Mai 2024

Munch - 2023

Der Film erzählt vier Lebensabschnitte des melancholischen expressiven norwegischen Künstler des berühmten Gemäldes - Der Schrei. Der Film von Dahlsbakken kommt sehr gemächlich daher. Der Verfremdungseffekt durch die Montagen ist gekonnt inszeniert und gerade die Zeitspanne in der Munch in der Psychiatrie liegt, schafft durch sein schwarz/weiss und 4:3 Format ein intensives klaustrophobisches Paradigma. Beeindruckt hatte mich jedoch die Inszenierung seines Leben in Berlin, als man seine Ausstellung auf Grund des Nichtinteresse der Besucher einstellen musste - diesen Lebensabschnitt transportiert man gekonnt in die Gegenwart des Berlins im Jahre 2023. Sehr schön anzusehen war hier die Fahrrad Tour mit Munchs Gemälde Collagen im Hintergrund. Von diesen graphischen Impressionen und Kunststücken hätte ich mir mehr gewünscht.

Beeindruckend wie liebevoll man mit seinem Charakter umgeht und auf die explosive Darstellung der Alkoholsucht und Zerrissenheit Munchs verzichtet. Man kann sich durchaus mit seinem Wesen vertiefen, aber nicht auf vernichtenden Art der herkömmlichen Biopic Art wie man es von US Produktionen kennt.

Mich hat Munch durchaus unterhalten, allerdings ist es schwierig den Film mit seiner unkonventionellen Erzählart gänzlich weiterzuempfehlen - aber irgendwo passt der ja auch zu Munch der fernab der Kunst - Konformität aus dem Kaufhaus, seine Publikum fand. Kurz zu erwähnen wäre noch, dass der Film wunderbar getextet wurde. Diverse Dialoge hängen noch lange nach: "Kunst darf dem Betrachter nicht erklären, was er zu fühlen hat." Wieso das jedoch die Schauspielerin Anne Krigsvoll in einem eher überschaubaren Make Up den alten Much gespielt hat, will sich mir nicht erschliessen.

Kleine Info die man bei Wiki nicht findet: Munch hat in seinem Leben über 30000 Bilder/Graphiken erschaffen. 

Nicht Der Schrei sondern "Das kranke Kind"  ist mein Lieblings Munch Gemälde, indem er die Tuberkulosekrankheit und der Tod seiner älteren Schwester Sophie verarbeitet. (via)

Zitat: Opra Winfrey

"Wir Frauen treffen viel zu oft überstürzte Entscheidungen. Weil uns der Glaube fehlt, dass noch was Besseres kommen wird. Und deswegen hängen wir in unbefriedigten Jobs und Ehen fest."

Opra Winfrey

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