Sonntag, 12. Mai 2024

Ottessa Moshfegh - Mein Jahr der Ruhe und Entspannung

New York 2001 - Eine ausgesprochene hübsche und wohlhabende Studentin, beendet ihr Studium an einer Elite Uni und arbeitet anschliessend an einer Kunstgalerie. Als kurz darauf ihr Vater und Mutter stirbt, beendet auch ihr Freund die ausschliesslich auf Sex basierende Beziehung zu der attraktiven Dame. Darauf beschliesst sie ihre Depression in einem Jahr durchgehenden Schlafes zu kurieren. Durch endlose Medikamentenorgien die lediglich von kurzen Whoopie Goldberg Movie Marathons unterbrochen wird, reinigt sie sich in einem somnabulistischen Delirium...

Der Leser folgt der wenig sympathischen und namelosen Hauptfigur, durch einen endlosen Nebel des Medikamentenmissbrauchs, sowie deren Verachtung gegenüber ihren Mitmenschen. Gefangen in melancholischen Obsession und ausufernden Schlaforgien, stösst die Autorin in ihrer radikalen aber immer literarische hochstehende Personalisierung die Figur immer tiefer in den Abgrund und erzeugt dabei einen spannenden Belletristik Beitrag. Die Geschichte ist eine kunstfertige Geleichung auf die Selbstgerechtigkeit der Dummheit der Menschen, etwas für immer zu wohlen. Eine äusserst schwere Thematik, gefangen zwischen Kunsterklärung und kompromissloser Literatur - genau wie ich es liebe.

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