Thriller: Freida McFadden - Sie kann dich hören

Um ihr Studium zu finanzieren arbeitet Millie als Hausmädchen für die New Yorker Upper Class. Als sie ihren neuen Job bei den Garricks antritt, bemerkt sie bald schon, dass ein finsteres Geheimnis das Ehepaar umgibt. Wendy Garrick lebt zurückgezogen in ihrem Zimmer...als Wendy eines Tages mit geschundenem Gesicht von Millie steht, weiss sie dass Wendy von ihrem patriarchischen Mann gerettet werden muss...

Hier handelt es sich um den zweiten Band des Millie Zyklus von Freida McFadden, der auch ganz gut ohne den ersten Band gelesen werden kann. McFadden arbeitet hauptberuflich als Ärztin und findet tatsächlich noch Zeit um Romane zu schreiben. Inhaltlich wird hier eher das weibliche Zielpublikum angesteuert. Zentraler Ausgangspunkt ist der Beziehungsstatus, denn nicht nur die Garricks befinden sich an einem Scheidepunkt ihrer Ehe, auch Millie liefert sich mit ihrem Freund Brock einen wilden und konfusen Schlagabtausch. Das Gesamtpacket kommt gänzlich ohne explizite Härte aus und ist im Stile eines suspencen Hitchcocks geschrieben. McFadden verzichtet auf komplexe Rhetorik, was die Geschichte sehr temporeich werden lässt - für Gelegenheitsleser ein Schmaus. Für den kundigen Leser ist das zu wenig tricky, da man viele Twist bereits um vier Ecken kommen sieht. Fast Food Thriller Lesestoff. 

6/10

Lisa Feldman Barett : Wie Gefühle entstehen

Interessantes Sachbuch, das erklärt wie Gefühle durch/über Vorhersagen entstehen, die dann wiederum unser Körperbudget beeinflussen und als Konzept gespeichert werden, dass wie ein Fingerabdruck in unserem Gehirn platziert wird. Spannend fand ich auch dass Gefühle nur wahrgenommen werden wenn der Mensch bereits über einen dazugehörigen Wortschatz verfügt. Babys sind die ersten drei Wochen konzeptlos - selbst eine Gesichtserkennung ist ihnen fremd, da ihr Gehirn das Konzept - Gesicht noch nicht gespeichert hat. In diesem Buch wird auch bewiesen, das der Mensch der mehr Wortgranularität von Gefühl Beschreibungen besitzt, auch über eine grössere emotionale Intelligenz verfügt, als Menschen mit einem geringen Wortschatz und kognitiven Fähigkeiten. Gefühle werden hier als Konstruktionen beschrieben, die man wie ein Architekt seines Lebens wählen kann - wenn man dann die Vorhersagung des Konzept analysiert. So sind Konzepte lernbar indem man feinere Abstufung vornimmt: Aus glücklich, kann dann zufrieden, hingerissen, entspannt, fröhlich, hoffnungsfroh, inspiriert, stolz, bewundernswert, dankbar oder entzücken werden, dadurch hat das Gehirn viel mehr Möglichkeiten Emotionen vorherzusagen. Gerne empfehle ich dieses Sachbuch, an Leser die etwas rationaler durch das Leben gehen. Für Menschen mit Schmetterlinge im Bauch ist diese Lektüre völlig ungeeignet - denn hier fliegen die Schmetterling in Formation.